Hochdekorierter Besuch

Ehemaliger Bundestrainer der Springreiter, Herbert Meyer, zu Gast auf Altefeld

Die Fernsehbilder aus dem Jahr 2000 bleiben unvergessen. Das deutsche Springreiter-Quartett in Sydney auf dem Siegerpodest in Erwartung der Goldmedaille, da fangen die Kameras einen besonderen Moment der Emotionen ein – Bundestrainer Herbert Meyer, hinter dem Podest bei den Pferden stehend, vergießt Tränen der Freude und der Rührung, über den Er- folg, aber auch weil das Publikum lauthals seinen Namen skandiert. 18 Jahre später ist Herbert Meyer zusammen mit seiner Frau Margarete zu Gast auf Gestüt Altefeld.

Gerne erinnerte sich der heute 79-jährige Erfolgstrainer aus Frankenburg, einem Ortsteil von Lilienthal im Landkreis Osterholz, im Gespräch mit Manfred und Doris

Graf an seine 14-jährige Amts- zeit als Bundestrainer, seine aktive Zeit als Springreiter so- wie als Trainer der bundesdeutschen Jugend und Junioren. Mit dem Ehepaar Meyer sind auch die ehemalige deutsche Meisterin und Nationenpreisreiterin Romy Kirchhoff, deren Ehemann Dr. Erich Kirchhoff, ein international anerkannter Sportmediziner, sowie Siegfried Dehning, erfolgreicher Reiter und lang- jähriger Leiter der Universitätsreitschule am Englischen Garten in München, auf den Höhen des Ringgaus erschienen.

Nach einem ausgedehnten Rundgang über das Areal des letzten preußischen Hauptgestüts, verfolgten die Gäste interessiert die Vorstellung der Mutterstuten, ehe Doris Graf Altefelds Spitzenbeschäler Graf Faedo präsentierte. Im Gestütsmuseum war anschließend Fachsimpeln angesagt, waren Georg Christoph Bödicker mit Gattin Martha sowie Clara Holzapfel dazu gestoßen.

Herbert Meyer, dessen Herz in jungen Jahren für den Rennsport schlug, der sich auf Intervention seiner Mutter aber dem Springsport widmete, stand 1968 vor dem Höhe- punkt seiner Karriere. Im Sattel von Deichgraf qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Mexiko City, ehe sein Vierbeiner infolge eines Krebsleidens eingeschläfert werden musste. Um die Chance olympischer Meriten beraubt, widmete er sich fortan mit großen Erfolgen dem bundesdeutschen Nachwuchs. 1986 kam der gebürtige Mecklenburger nach dem Unfalltod seines Vorgängers Hermann Schridde an die Spitze der

Springreiterelite. Seoul, Atlanta, Sydney lauteten die olympischen Goldmedaillenstationen der Equipen von Herbert Meyer. 1994 und 1998 wurden „seine Männer“ Weltmeister, 1997 und 1999 Europameister. Dazu gesellten sich die Einzel- erfolge von Ludger Beerbaum (1992 in Barcelona mit Classic Touch) und Ullrich Kirchhoff (1996 in Atlanta mit Jus de Pomme).

30 Jahre arbeitete der heutige Niedersachse als erfolgreicher Trainer, dem stets die Förderung des Nachwuchses am Herzen lag. Bundesverdienstkreuz, Goldener Ring von Aachen, Ehrenbürgerschaft sowie zahlreiche anderen Ordens- und Ehrenzeichen kennzeichnen den Weg von Herbert Meyer, der nicht um- sonst zu den erfolgreichsten Bundestrainern in Deutschland zählt.

(Werra-Rundschau, Dieter Möller, 30.06.2018)

Doris Graf und Graf Faedo (Mitte) präsentierten sich den Gästen: von links Romy Kirchhoff, Herbert und Margarete Meyer, Siegfried Dehning und Dr. Erich Kirchhoff. (Foto: Möller)

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